Qualität ist erblich
Schon als Albert Pabst im November 1855 in das Geschäft mit Samen und Saaten einstieg, war Qualität eines seiner Hauptanliegen. Daran hat sich auch in der siebten Generation, mehr als 160 Jahre später, nichts geändert.
- November 1855
Gründung der Samen- und Pflanzenhandlung „Pabst & Neumann“ in Erfurt.
- 1860
Albert Pabst führt die Firma als alleiniger Inhaber unter seinem Namen weiter. Im Mittelpunkt stehen Florblumen, Gemüsesamen (vor allem Gurken, Kopfsalat, Karotten, Blumenkohl, Bohnen und Erbsen), Blumen (insbesondere Fuchsien, Verbenen, Lantanen, Heliotrop, Pelargonien) sowie Fruchtsträucher und Spargelkulturen.
- Frühjahr 1864
Carl Pabst, der Neffe von Albert Pabst, tritt als Lehrling in das Geschäft ein.
- 1. Juli 1875
Carl Pabst übernimmt die Geschäftsleitung und führt das Unternehmen unter seinem Namen fort.
- 1904
Das Unternehmen wird zum Hoflieferanten für Österreich ernannt und darf das erzherzogliche Wappen im Briefkopf führen.
- 1917
Die Geschäftsleitung geht an Heinrich Bischoff, den Ehemann von Carl Pabsts Tochter Antoine, über.
- 1919
Heinrich Bischoff stirbt an einer Lungenentzündung.
- 1920
Georg Baetge, Antoines zweiter Ehemann, tritt als Teilhaber in die Firma ein. Gemeinsam mit Ludwig Goetjes stellt er durch den Krieg verlorengegangene Geschäftsverbindungen im In- und Ausland wieder her bzw. baut Kontakte aus und neue auf.
- 1925
Umzug in die Weimarische Straße 32. Das moderne Handelshaus umfasst mehrere Kontore, Einwiege-, Pack- und Versandräume, sodass in kürzester Zeit große Mengen an Samen und Pflanzen versendet werden können.
- 1926 bis 1930
Der Erfolg von Carl Pabst wächst kontinuierlich. Das Unternehmen ist auf allen wesentlichen Ausstellungen vertreten gibt eigene Kataloge heraus, wird vielfach ausgezeichnet und sorgt für Innovation. So füllt Carl Pabst die weltweit erste Portionspackung Sämereien mit Bild ab. Carl Pabst gehört zu den sieben Firmen, die auf der Dresdner Garten-Ausstellung 1926 mit Sommerblumen Erfurts guten Ruf als Blumenstadt festigen sollen. Auch bei der großen Ruhrländischen Gartenbau-Ausstellung 1929 ist Carl Pabst neben Benary und Heinemann vertreten. Zu den Rosenschauen in Coburg 1929 erhält die Firma Medaillen und gehört auch in den folgenden Jahren zu den Preisträgern für Gladiolen, Levkojen und Stiefmütterchen in Dresden, Essen und Stuttgart.
- 1930
1930 zeichnet die Königliche-Englische-Gartenbau-Gesellschaft Carl Pabst für eine Asternneuheit aus. Am Handelshaus in der Weimarischen Straße dehnen sich große Blumenkulturen aus. Neben dem mit üppigen Blumenkulturen geschmückten Stammhaus bestehen Zweigstellen in der Holstenstraße in Hamburg-Altona und am Erfurter Bahnhofsplatz. Das Angebot deckt neben dem Versandhandel mit Blumen- und Gemüsesamen mittlerweile auch Obstgehölze, Gartenwerkzeuge und Gartenbücher, Dünge- und Schädlingsbekämpfungsmittel ab.
- 1937
Hans-Meinhard Bischoff sen., Sohn Heinrich Bischoffs, tritt nach Georg Baetges Tod als Geschäftsführer in die Kommanditgesellschaft Carl Pabst ein. Ihm steht die schwierigste Zeit der Firmengeschichte, während und nach dem zweiten Weltkrieg, bevor.
- 11. Mai 1949
Carl Pabst in Erfurt wird verstaatlicht und als Deutsche Saatzucht Gesellschaft, bis zum Zerfall der DDR das größte Unternehmen der Branche, weitergeführt.
- 1951 bis 1977
Hans-Meinhard Bischoff sen. baut unter den ungünstigen Bedingungen der frühen 50er-Jahre in Berlin wieder einen Großhandel mit Gartenbedarfsartikeln auf. Ab den 60er- Jahren werden fast ausschließlich Lebensmittelfilialisten mit Portionspackungen Sämereien und Blumenzwiebeln beliefert.
- 1978 bis 1998
Hans-Meinhard Bischoff jun. Übernimmt das Unternehmen und führt es als Einzelfirma weiter. Das Lieferprogramm wird mit großem Erfolg um Düngemittel, Pflanzenhilfsstoffe, landwirtschaftliche Saaten und Vogelfuttersaaten erweitert. Caroline Träger, geb. Bischoff, tritt nach Abschluss ihres Gartenbaustudiums ins Unternehmen ein. Carl Pabst bringt Einweg-Pappdisplays mit geschachtelter Ware (ohne Euroloch) auf den Markt. Diese Neuerung ist der erste nachhaltige Ansatz in der Branche: Die Displays können vollständig recycelt werden und reduzieren die Transportbelastung deutlich.
- 1999
Das als „Carl Pabst Samen und Saaten GmbH“ firmierende Unternehmen zieht in den neuen Geschäftssitz im Güterverkehrszentrum in Großbeeren bei Berlin um. Caroline Träger wird alleinige geschäftsführende Gesellschafterin.
- 2001
Neubau einer Kommissionierhalle mit 3.000 m2 auf dem Gelände in Großbeeren.
- 2008 bis 2011
Carl Pabst übernimmt die Samen- und Blumenzwiebelproduktion der Firma Flora Frey GmbH mit den Marken Sperli, Carl Sperlings Gartenideen, Flora Frey, Flora Frey Premium, Grüne Fee und sieben Handelsmarken. Es folgt ein massiver Ausbau der Produktion, sodass Carl Pabst zum größten Produzenten von Samentüten in Deutschland wird. Wenig später übernimmt Carl Pabst auch die komplette Auftragsbearbeitung der Firmen Flora Frey und Sperling. Das Qualitätsmanagement von Carl Pabst wird als erstes Unternehmen in der Branche für Produktion und Großhandel nach ISO 9001 zertifiziert. Carl Pabst macht seine Nachhaltigkeitsorientierung zum Markenzeichen – zum Beispiel durch FSC-zertifiziertes Papier, Displays und Kartonagen.
- 2012 bis 2016
Die Flora Frey GmbH meldet Insolvenz an. Juristische Auflagen verbieten es Carl Pabst in der Folge, Kontakt zu den Kunden von Flora Frey aufzunehmen. Dies zieht gravierende Umsatzverluste für Carl Pabst nach sich. Caroline Träger nutzt die Situation, um Carl Pabst durch Reorganisation zukunftsfähig aufzustellen. Carl Pabst bringt nach erfolgreicher Patentierung den ersten Einweg-Drehständer auf den Markt. Mit neuen Convenience-Sämereien – unter anderem drei Mini-Anzuchtsysteme, die Samenkugel im Karton und MicroGreens – spricht Carl Pabst erfolgreich die junge Generation an.
- 2018
Carl Pabst wird für seine vollständig kompostierbaren flixGrün-Anzuchtsets mit dem Brandenburger Innovationspreis ausgezeichnet.